03. Juli: Prolog EZF Lüttich - Lüttich 6 km
Liebe Tour-Fans,
die 6 km werden die Tour sicherlich nicht entscheiden, aber auch eine Sekunde könnte am Ende die Tour bestimmen.
Mein Favorit für diese Etappe lautet Bradley Mc Gee, als ehemaliger Bahnspezialist ist er im Zeitfahren ein echter Könner.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
04. Juli: 1. Etappe Lüttich - Charleroi 195 km
05. Juli: 2. Etappe Charleroi - Namur 195 km
Liebe Tour-Fans,
einmal mehr konnte sich einer der Top-Sprinter die Etappe nach Namur sichern. Nachdem er gestern schon knapp den Sieg verpaßte, konnte Robbie McEwen heute allen das Hinterrad zeigen.
Das gelbe Trikot wurde im Finale oft an der Spitze des Feldes gesichetet, was eigentlich dafür sprach, dass Petacchi sich sehr stark fühlte. Doch auch diesmal konnte der erfolgreichste Sprinter der Saison nicht überzeugen. Zabel und Hondo hatten sich an Petacchi orientiert und damit auf das falsche Pferde gesetzt.
Was macht die Erkältung von Jan werdet ihr sicherlich fragen:
Von Seiten der Teamleitung wird Entwarnung gegeben, alles O.K.!
Das "Gelbe" ruht erstmals auf den Schultern von Thor Hushovd, der gute Chancen auf das Grüne Trikot in Paris hat.
Morgen führt die Tour über einige Kopfsteinpflasterstücke, die wir nur von den Frühjahrsklassikern kennen. Die Fahrer müssen also auf der Hut sein, Defekte und Stürze sind sehr wahrscheinlich die Folge. Es wird sicherlich wieder äußerst Spannend...
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
06. Juli: 3. Etappe Waterloo - Wasquehal 195 km
Liebe Tour-Fans,
die Angst vor den zwei Kopfsteinpflasterstücken war den Fahrern heute wirklich anzumerken und berechtigt, wie man am Ergebnis der Etappe ablesen kann. Fast vier Minuten Rückstand für Mayo und damit das Aus für einen Toursieg. Lance und Jan wurden durch ihre Mannschaft optimal aus allen Stürzen rausgehalten.
Wieder ein neuer Mann in "Gelb", der am Ende durchaus auch in "Grün" nach Paris kommen kann - Robbie McEwen. Und mit Nazon wieder ein Etappensieg für das AG2R Team, damit hätte wohl keiner gerechnet.
So läßt sich das Ergebnis für die deutschen Fahrer heute wirklich sehen: Ein zweiter Platz für Erik ist knapp an seinem gesetzten Ziel eines Etappensieges vorbei, aber macht Geschmack auf mehr...
Jens Voigt hat wieder eine Top-Leistung gebracht und hat ebenfalls nach "Gelb" gegriffen. Ich wünsche ihm, dass er irgendwann mit einem Etappensieg belohnt wird.
Für Jan war heute nur wichtig unbeschadet die Etappe in der Nähe von Lance zu überstehen und dieses Ziel wurde voll erreicht.
Morgen steht das Mannschaftszeitfahren auf dem Programm. Ich schätze das Team Mobile ganz stark ein, wahrscheinlich wird es ein Sekundenspiel. US Postal und CSC werden es den Magentafahrern sehr schwer machen. Vielleicht kann sich Jan morgen schon weiter nach vorne schieben...
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
07. Juli: 4. Etappe MZF Cambrai - Arras 65 km
Liebe Tour-Fans,
Chapeau US Postal! Mit solch einem klaren Sieg hätte ich nicht gerechnet. Und damit ist Lance wieder in "Gelb". Seine Mannschaft hat heute einen sehr starken Eindruck hinterlassen, aber ab jetzt werden sie auch viel Führungsarbei leisten müssen.
Die Überraschung für mich war das Phonak-Team. Mit dem zweiten Platz, trotz Ankunft mit nur noch 5 Fahrern, zeigt die Stärke dieses Teams. Und mit der Doppelspitze Hamilton - Sevilla ist noch einiges von ihnen zu erwarten. Bert Grabsch hat eine klasse Leistung gezeigt und liegt nun in den Top Ten. Ansonsten brachte das schlechte Wetter viele Defekte und Stürze mit sich, wovon Gerolsteiner und CSC sicherlich ein Lied singen können.
Das Team Mobile um Jan hat sich ordentlich verkauft, wobei die Erwartungen etwas höher gelegen haben. Jedoch kein Beinbruch für Jan. Er liegt unter einer Minute hinter Lance und damit ähnlich gut wie im letzten Jahr. Ein Grund zum Strahlen hatten am heutigen Tag zwei Team Mobile Athleten, Ete Zabel wurde 34 Jahre jung - Herzlichen Glückwunsch von dieser Stelle und Mattias Kessler konnte sich als bester Jungprofi das weiße Trikot überstreifen.
Morgen wartet wieder eine Flachetappe auf das Feld. Nach den Strapazen von heute eine gute Chance für eine Ausreisergruppe.
Vielleicht wieder mit Jens Voigt, dem Kämpfer vom Dienst...
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
08. Juli: 5. Etappe Amiens - Chartres 195 km
Liebe Tour-Fans,
endlich mal eine Ausreisergruppe die sich durchsetzen konnte. Ich hatte eigentlich mit einer größeren Gruppe gerechnet, aber die 5 Fahrer um den Sieger Stuart 0` Grady haben wirklich gut harmoniert und einen beachtlichen Vorsprung rausgefahren.
Das "Gelbe" trägt nun Thomas Voeckler, der gerade erst französischer Meister wurde. Mit dem neuen Zeitabstand kann er durchaus einige Tage die Aufmerksamkeit des Leaders genießen.
Für Lance und Jan bedeutet das Ergebnis nicht viel, da es sich in der
Spitzengruppe nicht um Klassementfahrer handelt und somit von ihnen keine Gefahr ausgeht.
Das Wetter spielte heute die volle Klaviatur, von Wolkenbruch bis Sonne und Sturmböen. Sicherlich kein Wetter für Jan, aber dies könnte sich ändern, wenn die Tour in Richtung Süden weiterzieht.
Morgen scheint die Etappe geradezu für die Sprinter gemacht zu sein. Keine Bergwertung, flaches Terrain und die Wettervorhersagen sind auch etwas besser. Mein Tipp: Noch einmal Robbie McEwen.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
09. Juli: 6. Etappe Bonneval - Angers 190 km
10. Juli: 7. Etappe Chateaubriant - Saint-Brieuc 208 km
Liebe Tour-Fans,
mit Tom Boonen gab es gestern einen eindrucksvollen Sprint-Sieg, gegen den kein Kraut gewachsen war. Schade war, daß der Sieg von dem Massensturz kurz vor dem "Roten Lappen" überschattet wurde. Einige der Sprinter wie z.B. McEwen waren die Leidtragenden und konnten nicht um den Sieg sprinten. Schwer erwischt hat es wieder einmal das Gerolsteiner Team, Rene Haselbacher, einer der Anfahrer für Danielo Hondo, mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Nasenbeinbruch und Rippenbrüche und damit das aus bei der Tour.
Heute ging es an die Küste bei z.T. starkem Seitenwind wurde das Feld zeitweise in mehrere Gruppen getrennt. Dabei gab es wieder einige Stürze und auch diesmal war Gerolsteiner wieder stark getroffen. Sven Montgomery, Edelhelfer für Georg Totschnig mußte mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch aufgeben, nachdem er in diesem Jahr schon bei Giro ein gebrochenes Schulterblatt zu erleiden hatte. Gute Besserung von dieser Stelle an den Schweizer.
Die letzten 10 Kilometer waren heute unheimlich hart. Auf und ab durch das wellige Gelände der Bretagne und ständige Attacken. Vor allem Isla Baleares und Fassa Bortolo hatten sich wohl einiges vorgenommen und dies führte zur Vorentscheidung. T-Mobile versuchte das Feld für Erik Zabel zusammenzuhalten, aber der Vorstoß einer 7 Mann starken Gruppe um Paolo Bettini, Filippo Pozzato und Lorant Brochard etwa 6 km vor dem Ziel brachte die Entscheidung. Der erst 22 Jahre alte Pozzato (Fassa Bortolo)Tourdebütant und jüngster Starter der diesjährigen Tour setzte sich nach 204,5km souverän im Spurt eines Trios durch.
Leader bleibt Thomas Voeckler, in Grün weiter Stuart O`Grady und das Bergtrikot hat Paolo Bettini inne.
Morgen wirds ähnlich wie am heutigen Tag. Etwas wellig mit häufigem Seitenwind. Noch einmal eine Chance für die Sprinter.
Ich hoffe, Erik oder Danielo kommen zum Zug. Es wäre ihnen und den beiden Teams wirklich zu wünschen...
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
11. Juli: 8. Etappe Lamballe - Quimper 172 km
Liebe Tour-Fans,
ich bin froh, daß ich meine Kommentare bei der ARD geschützt unter einem Zelt abgeben darf. Das Wetter der ersten Tourwoche war wirklich alles andere als gut und viele der Fahrer sehnen sich nach der Überführung in den Süden und dem heutigen Ruhetag.
Der norwegische Meister Thor Hushovd kann den Ruhetag wirklich genießen, nachdem er die gestrige Etappe im Sprint klar dominiert hat. Mit einem sagenhaften Antritt auf den letzten 300 m, konnte auch Erik Zabel nicht sein Hinterrad halten. Ich schätze den Norweger als einen ganz heißen Anwärter auf das "Grüne" in Paris ein. Da bahnt sich ein Kampf zwischen McEwen und Hushovd an, ob da Erik noch etwas dagegen halten kann?
Jan und Lance haben das erste Drittel der Tour gut überstanden und können sich nun voll auf die Bergetappen konzentrieren. Da wird der Vorsprung des Leaders Thomas Voeckler schnell wegschmelzen, aber er hat schon jetzt viel Werbung für sich gemacht und einen möglichen neuen Vertrag in einem der Top-Teams.
Was machen die Profis an einem Ruhetag? Nun, 2-3 Stunden locker die Beine bewegen, da könnte ich sicherlich auch noch mithalten und ein verlängertes Mittagsschläfchen. Einfach mal die Seele baumeln lassen, so weit das bei dem Presserummel und den Gedanken an die nächsten schweren zwei Tourwochen möglich ist.
Ihr könnt Euch auf eine spannende Woche und die ersten Vorentscheidungen freuen.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
12. Juli: RUHETAG
Quimper - Saint-Léonard-de-Noblat
13. Juli: 9. Etappe Saint-Léonard-de-Noblat - Guéret 160 km
Liebe Tour-Fans,
McEwen nutzt die vorerst letzte Chance der Sprinter in einem packenden Sprint auf den letzten Zentimetern. Die tragischen Helden der Etappe waren die Fahrer Landaluze von Euskatel und Simeoni von Domina, die nach langer Alleinfahrt nicht belohnt wurden.
Die kürzeste Etappe der Tour wurde für viele Athleten als letztes "Luftholen" vor der morgigen schweren ersten Bergetappe gesehen. Daher gab es in den Klassements keine Veränderung.
Sportlich hochinteressant scheint es am heutige Nationalfeiertag von Limoges nach Saint Flour zu werden. Die mit 237 km längste Tour-Etappe führt über sieben Bergwertungen im Zentralmassiv. "Morgen wird es sehr hart", meinte Amstrong.
Ich hoffe, daß Jan heute die erste Duftmarke setzt.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
14. Juli: 10. Etappe Limoges - Saint-Flour 237 km
Liebe Tour-Fans,
Bravo Richard Virenque!
Eine solchen Husarenstreich wie Richard bei der schweren Etappe durch das Zentralmassiv hingelegt hat, hätte
ich ihm nicht zugetraut. Fast 5 Stunden fuhr der Franzose allein an der Spitze und entschied in toller Fahrweise seine
nunmehr 7. Tour Etappe am Nationalfeiertag. Eine schöneres Geschenk hätte er der Nation nicht machen können.
Die längste Etappe mit 237 km Länge brachte einige Fahrer an den Rand der Aufgabe und das Hauptfeld um
Sprinterkönige McEwen hatte über 20 Minuten Rückstand.
Tragisch waren zwei folgenschwere Stürze, die Betroffenen Matthias Kessler und Sebastain Hinault schieden mit
Knochenbrüchen aus.
Jan Ullrich und Andreas Klöden boten eine gute Leistung, aber das Team Mobile macht keinen so starken Eindruck
in den Bergen wie erhofft. Santiago Botero konnte kaum das Feld halten und wird in dieser Form keine Hilfe leisten
können. Da kommt viel Arbeit auf Jan zu!
Erik Zabel macht seinem Ruf als immer besserer Allrounder alle Ehre und wurde sogar noch mit dem dritten Platz
belohnt. Sollte ihm dies noch einmal auf einer schweren Etappe gelingen, dann ist auch das "Grüne" für ihn wieder
in Reichweite.
Das Gelbe Trikot ist weiterhin in der Hand Thomas Voeckler, der sich wirklich gut verkauft hat und meiner Meinung
nach eine gute Chance hat, die Woche als Leader zu beenden.
Heute wird ein ständiges Auf und Ab ohne Flachpassagen dem Fahrerfeld einen Tag vor der ersten Pyrenäenetappe keine Zeit zum Ausruhen
geben. Das Tagesziel erreichen die Rennfahrer nach 164 km in Figeac.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
15. Juli: 11. Etappe Saint-Flour - Figeac 164 km
Liebe Tour-Fans,
es herrscht Ullrich Wetter bei der Tour und bei 33°C fühlte sich Jan heute sichtlich wohl.
Die Etappe ging wieder an einen Franzosen, Lokalmatador David Moncoutié (COF) gewann die elfte Etappe der Tour de France. Der Franzose setzte sich kurz vor dem Ziel in Figeac von seinen beiden Mitausreißern ab.
Das Gelbe bleibt in der Hand von Thomas Voeckler, der aber Morgen zeigen kann, ob wir ihn am Ende sogar unter den Top Ten sehen werden.
Ich rechne am morgigen Tag, mit einer wirklich schweren Bergankunft, mit einem ersten Angriff von Jan auf Lance.
Die Zielankunft ist wie gemacht, um Zeit rauszufahren. 10-20 Sekunden sind durchaus drin für Jan.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
19. Juli: RUHETAG Nîmes - Valréas
Liebe Tour-Fans,
viele giftige Anstiege, aber keine ganz großen Schwierigkeiten - so sieht die erste Alpen-Etappe heute aus. Vor dem großen Bergzeitfahren nach L'Alpe d'Huez werden sich die Kapitäne belauern.
Ich hoffe, Jan hat sich nach den Strapazen der Pyrenäen wieder erholt. Vor allem mental braucht er sicherlich jede Unterstützung. Gespannt sein dürfen wir auf die Doppelspitze Klöden - Ullrich bei Team Mobile. Eine hervorragende Tour fährt Ivan Basso, ich traue ihm ein Platz auf dem Treppchen in Paris zu.
Um Lance wirklich in Bedrängnis zu bringen müssen sich T-Mobile und CSC zusammenschließen. Vielleicht werden wir das in den Alpen in Form von vielen Angriffsversuchen erleben.
Einen Sieger gibt es schon und der heißt: Thomas Voeckler. Vor dem Start fast unbekannt hat er sich in die Herzen vieler Biker mit einem unbändigen Kampfeswillen gefahren. Morgen wird der Traum von Gelb leider für ihn zu Ende sein, aber er hat für sich sicherlich mehr erreicht als jemals erhofft.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
20. Juli: 15. Etappe Valréas - Villard-de-Lans 179 km
Liebe Tour-Fans,
die Geschichte nimmt wieder ihren Lauf: Armstrong in Gelb.
Das Gelbe Trikot ist wieder fest in der Hand von Lance Armstrong: Der fünfmalige Sieger der Tour de France feierte auf der ersten Alpen Etappe seinen zweiten Tagessieg und übernahm gleichzeitig das Trikot des Führenden in der Gesamtwertung vom Franzosen Thomas Voeckler. Armstrong setzte sich nach sieben Bergwertungen über 180,5 km zwischen Valreas und Villard-de-Lans vor Ivan Basso (Italien), Jan Ullrich und Andreas Klöden durch. Das Grüne Trikot behielt Robbie McEwen (Australien), das Bergtrikot der Franzose Richard Virenque.
Jan hat heute eine kämpferisch klasse Leistung geboten, ebenfalls Andreas Klöden und auch der wieder gut aufgelegte Jens Voigt. Eine echte Chance gegen den "Überflieger" Lance hatte keiner der noch verbleibenden 160 Athleten.
Aber jeder Tag bietet eine neue Gelegenheit, so auch das morgige superschwere Einzelzeitfahren nach L'Alpe d'Huez. Ich bin sicher, ein Lance in dieser Form leistet sich keine Schwäche.
Diese Etappe ist der Höhepunkt der Tour, ich konnte mich heute vor Ort überzeugen, wieviel Menschenmassen dort bereits Tage zuvor den Berg belagern. Hunderttausende sind gekommen und werden eine Stimmung verbreiten, die kaum zu toppen ist.
Eigentlich ist die Tour entschieden, aber...
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
21. Juli: 16. Etappe Bergzeitfahren Bourg d'Oisans - L'Alpe d'Huez 15 km
Liebe Tour-Fans,
außerirdischer Armstrong!
Deutlicher hätte das Ergebnis wohl kaum ausfallen können. Lance deklassierte die Konkurrenz in Alpe d`Huez und geht heute mit beruhigendem Vorsprung in die Königsetappe der Tour über 5 schwere Alpenpässe.
Jan Ullrich und Andreas Klöden haben sich wirklich gut verkauft, mit Platz 2 und 3 haben sie wieder etwas Boden auf Ivan Basso gut gemacht. Für Klödi ist das Podium in Schlagweite gekommen und Jan kann bei einer super Leistung über die schwere Etappe heute und das Einzelzeitfahren zum Ende auch noch aufs Treppchen steigen.
Spätestens heute fällt wohl die Vorentscheidung im Klassement. Die 204,5 Kilometer von Bourg d'Oisans nach Le Grand Bornand führen zu Beginn der Etappe über die gewaltigen Anstiege des Col du Glandon und des Col de la Madeleine, dem Dach der diesjährigen Tour, zwei absolute Scharfrichter. In der zweiten Hälfte werden die Berge zwar etwas moderater, dafür geht's aber ständig hoch und runter.
Wenn ein Angriff möglich ist, dann heute. Nur wer soll Armstrong wirklich attackieren? Die Sprinter werden heute wieder besonders leiden und vielleicht fallen einige Favoriten auf das Grüne aus der Zeit und damit steigen die Chancen von Erik Zabel wieder auf das begehrte Sprintertrikot.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
24. Juli: 19. Etappe EZF Besancon - Besancon 60 km
Liebe Tour-Fans,
wer kommt aufs Treppchen?
Es geht ins Finale der Tour und die wichtigste Frage lautet heute: Klöden
und Basso oder die Variante Klöden und Ullrich auf dem Podest neben dem Dominator dieser Tour Lance Armstrong.
Ein Etappensieg von Jan wäre ebenfalls ein willkommener Trost für die
vielen deutschen Fans, aber wir wissen seit diesem Jahr: Geschenke werden keine verteilt! Alles andere als ein weiterer Sieg von
Lance, wäre eine Überraschung.
Die Strecke des Zeitfahren ist wellig und damit schwer genug, um deutliche Zeitabstände herauszufahren. Die 4 Minuten von Jan auf Ivan Basso könnten auf den 55 km durchaus möglich sein, aber es wird sehr
knapp werden. Da hat Andreas Klöden mit knapp einer
Minute Rückstand auf Basso die besseren Karten. Mit seinen
Zeitfahrqualitäten sollte er sich auf Platz 2 der Gesamtwertung verbessern und damit ein für ihn tolles Ergebnis erzielen.
Hoffentlich spielt das Wetter mit. Für heute ist Regen angesagt und damit
wird es für alle Beteiligten wieder gefährlich und könnte für
Veränderungen im Klassement sorgen.
Viel Spaß wünscht
Euer Rudi Altig
ZIEL
25. Juli: 20. Etappe Montereau-Fault-Yonne - Paris Champs-Élysées 165 km
Liebe Tour-Fans,
superlative Lance!
Mit dem Gewinn seiner 6. Tour de France hat Lance Armstrong endgültig Radsportgeschichte geschrieben. Und was noch erstaunlicher ist, ist die Tatsache, wie dominierend der Texaner dieses Jahr aufgetrumpft hat. 5 Etappensiege, egal ob Zeitfahren oder Sprintsieg, der Siegeshunger konnte kaum gebändigt werden und der Sieg war nie in Frage gestellt.
Was folgt im nächsten Jahr?
Lance hat angekündigt auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein und das dürfte für alle anderen Teilnehmer das Maß aller Dinge sein.
Fazit der deutschen Athleten:
Wir haben einen neuen Weltklasse Rundfahrer mit Andreas Klöden, der eine überragende Leistung gebracht hat und verdient den 2. Platz gewonnen hat. Ich traue ihm nach der diesjährigen Leistung auch für die Zukunft noch einiges zu. Die Frage ist, ob er weiterhin als Adjutant von Jan oder als Kapitän fahren möchte? Schon während der Tour haben einige Top-Teams ihr Interesse bekundet.
Jan Ullrich hat leider mit einer Erkältung am Anfang der Tour zu kämpfen gehabt. Doch auch selbst im Vollbesitz seiner Kräfte, hätte er diesen "Außerirdischen" Lance nicht besiegt. Die Kritik, die er sich stellen muß und auch von Teamchef Godefroot zum Ausdruck gebracht wurde, zielt vor allem in Jans Vorbereitungsprogramm ab. Zu wenig Professionalität wird ihm vorgeworfen. Wie auch immer, mit seinem Talent hat er alle Voraussetzungen auf einen Toursieg. Aber jeder ist seines Glückes Schmied...
Wir haben den kampfbetontesten Fahrer des Tour-Feldes in Gestalt von Jens Voigt. Tag für Tag hat er sich in einer tollen Form präsentiert und unermüdlich für sein CSC Team gekämpft. Der Lohn dafür ist manigfaltig: 3. Platz für seinen Kapitän Basso und die Verlängerung seines Vertrages mit CSC um weitere 2 Jahre.
Die Sprinter um Jan Ullrich und Danielo Hondo haben eine Vielzahl guter Platzierungen abgeliefert. Doch hier zählt eigentlich nur der Etappensieg und der wurde in diesem Jahr nicht erreicht. Sicherlich eine Enttäuschung für die beiden deutschen Top-Sprinter, die damit hinter den Erwartungen blieben. Für Erik wird es von Jahr zu Jahr schwieriger die Endschnelligkeit der jungen Sprinter wie Tom Boonen zu erreichen.
Einen Erfolg konnte doch noch verbucht werden: Die Mannschaftswertung ging an das Team Mobile und für diese klasse Leistung, herzlichen Glückwunsch!
Das Team Gerolsteiner konnte seine Erwartungen erfüllen, mit Georg Totschnig unter den Top Ten und Danielo Hondo als Sprinter sowie einer ausgeglichenen Mannschaft, kann Teamchef Hans Michael Holzer zufrieden sein.
Mir bleibt vor allem das schlechte Wetter in der ersten Woche, die zahlreichen schweren Stürze und die Gänsehautstimmung in Alpe d`Huez in Erinnerung. Die Tour ist und bleibt das Radsportereignis Nr. 1 und ich hoffe, ihr seid wie ich auch im nächsten Jahr wieder dabei
Euer
Rudi Altig